Station 3.7:
Das Direktorenhaus der alten Ziegelei

Bild3 07 Ziegelei Villa

Die Burger Ziegelei in der oberen Waldstraße
Der erste Beleg für eine Ziegelei in der Waldstraße, die “frühere Plettsche Ziegelei auf der Höhe des Wulfsbaumberges”, ist im “Slüßen-Protocoll” vom 19. Dezember 1895 zu finden. Später, am 4. August 1902 wird die Brammannsche Ziegelei an der Burg-Quickborner-Chaussee erwähnt, von der aus Regenwasser in den Ort strömt. Es ist anzunehmen, dass dieselbe Ziegelei gemeint ist, bei der ein Inhaberwechsel in der Zeit stattgefunden hat.
Von 1909 bis 1930 waren dann “Denker und Postel” die Inhaber der “Dampfziegelei Burg/Dithmarschen” in der oberen Waldstraße. Bis 1930 wurde der Ton auf dem Gelände hinter der Ziegelei gewonnen. Die Tonkuhlen führten zu diesem Zeitpunkt noch kein Grundwasser. Während des Tongrabens wurden mehrfach Steinpackungen aus vorgeschichtlicher Zeit, wahrscheinlich Herdstellen, gefunden.
Nachfahren der Inhaber konnten sich daran erinnern, dass für den Tonabbau während der Hauptarbeitszeit (Frühjahr bis Herbst) viele Arbeitskräfte, auch Saisonarbeitskräfte, die selbst nicht aus Burg kamen, beschäftigt wurden.
Im Jahr 1930 pachtete ein Herr Klöpper aus Barlterdeich die Ziegelei, verwendete aber ausschließlich auswärts beschafften Ton zum Ziegel brennen. Er beschäftigte 12 Mitarbeiter. Es folgten innerhalb von den nächsten drei Jahren weitere Inhaberwechsel, die nicht näher datiert sind: der Hamburger Kaufmann Tuchfeld und des Glückstädter Rechtsanwalts Frauen, danach an den Generalmajor a. D. von Sell.
Am 17. März 1933 folgt dann eine Zwangsversteigerung der Burger Ziegelei am Eddelaker Amtsgericht. Für 32.000 Mark erwarb Dr. Lüning aus Hamburg den Grundbesitz. Er nahm den Betrieb nur kurz auf, was “ein schweres Stück Arbeit” gewesen sein soll. In der vorletzten Nacht der Ziegelei versuchte man den großen Schornstein der Ziegelei zu zerstören, was letztlich nur durch eine Sprengung möglich wurde und damit ein zu damaliger Zeit bekanntes Bild in Burg verschwand.
Nach der Aufgabe der Ziegelei wurde ein Schuppen jahrelang als Viehstall genutzt, der auch einen Brand im Jahr 1936 überstand, wohingegen von der Ziegelei nur Ruinen übrigblieben.

Im Zuge der Ausweisung des Geländes als Neubaugebiet Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990 er Jahre wurden auch die Ruinen beseitigt. Seit 1993/1994 entstanden auf dem ehemaligen Gelände der Ziegelei Einfamilienhäuser, die bis heute die Waldstraße säumen.

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