Station 2.4:
Alte Landwirtschaftsschule mit Direktorenhaus

Bild 2 4Landwirtschafts Grundschule 

Dieses Gebäude, in dem sich heute die Grundschule befindet, ist eines der schönsten Bauten im Luftkurort mit einer wechselvollen Geschichte - genauer Schulgeschichte.
Gebaut wurde das Objekt, ebenso wie das rechts daneben stehende Direktorhaus, in den Jahren 1927/28 vom Kreis Dithmarschen als Landwirtschaftsschule. Am 16. März 1928 wurde der Unterricht aufgenommen.
Die künstlerische Gestaltung des Baus wurde seinerzeit dem Heider Maler und Grafiker Hans Groß (1892-1981) übertragen. Von dem gebürtigen Pahlener stammte auch der aus Ziegelsteinen gearbeitete Sämann, der über der Eingangstür seinen Platz erhielt, aber bereits im Frühsommer 1939 wieder entfernt wurde. Die Ausbesserungen im Mauerwerk sind jedoch bis heute sichtbar. Die zwei großen bleigefassten Glasfenster aus dem Flur des Gebäudes, von Hans Groß entworfen und ebenfalls entfernt, fanden sich später stark beschädigt auf dem Schulboden. Sie wurden in der gleichen Werkstatt, in der sie 1927/28 hergestellt worden waren, restauriert und sind seit 1978 im Amtsgebäude zu bewundern.
Die Landwirtschaftsschule bestand bis 1935, dann wurde sie mit der für die Marsch zuständigen Marner Landwirtschaftsschule am neuen Standort in St. Michaelisdonn zusammengelegt. In den folgenden Jahren wurde das Gebäude gelegentlich als Schulungs- und Ferienlager genutzt, meist für Angehörige der Hitlerjugend.
1939 bezog ein “Staatlicher Aufbaulehrgang” für männliche Jugendliche, der 1941 in Lehrerbildungsanstalt (LBA) umbenannt wurde, das Gebäude. Die LBA blieb bis 1945 in Burg.
Nach Kriegsende bis 1946 wurde das Gebäude als Lazarett genutzt, bis dort im gleichen Jahr ein Pädagogischer Lehrgang für Studentinnen und Studenten eingerichtet wurde, die ihre Lehrerausbildung kriegsbedingt nicht hatten abschließen können.
1952 zog die Mittelschule (Realschule) mit einem Teil der damals 386 Schüler (149 Einheimische und 237 Flüchtlinge) dort ein. Die restlichen Mittelschüler blieben im Schulgebäude in der Großen Schulstraße.
Das schmucke, im gleichen Baustil errichtete Direktorhaus wurde an einen Arzt verkauft.
Nach Fertigstellung des in den Jahren 1971/72 neu erbauten Schulzentrums (Gemeinschaftsschule am Hamberg) zogen die Realschüler nach und nach dorthin um. Einige Klassenräume wurden von der Förderschule, einige zeitweise von der Volkshochschule und der Musikschule belegt. 1976 war der Umzug der Realschüler vollzogen und nun standen der Förderschule, bis zu deren Auflösung im Jahr 1997 alle Räume zur Verfügung.
Nach einer Grundsanierung und mit einem großen Anbau versehen, beherbergt das Gebäude seit 1998 die Grundschule.
Das Foto stammt aus den 1930er Jahren,

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