Station 1.9:
Geschichte des Marktplatzes

08 Marktplatz

Bis in die späten 1880er Jahre wurden alle großen Veranstaltungen auf dem Holzmarkt durchgeführt. Damit war es vorbei, als 1889 dieser Marktplatz angelegt wurde. Der damalige Bauernschaftsvorsteher Hans Hinrich Nantz hatte das Gelände, auf dem sich zuvor ein Bauernhof befunden hatte, privat gekauft und es der Gemeinde überlassen. Auf der Nordseite des Platzes, neben dem bereits vorhandenen Haus des Uhrmachers Dreeßen, ließ Nantz 1890 zwei weitere Gebäude errichten. In eines zog das Kaiserliche Postamt ein, in das zweite der Textilhändler Mumm.
Neben einer Wasserpumpe verfügte der Platz über eine mit Öl oder Petroleum betriebene Laterne, die dort bereits 1861 aufgestellt worden war und allabendlich von einem Nachtwächter angezündet wurde.
Nun hatte der Ort einen schmucken Platz, auf dem regelmäßig Wochen-und Jahrmärkte abgehalten, sowie Volks- und Kinderfeste gefeiert wurden. Hier wurden alljährlich die Geburtstage des Kaisers gefeiert und während des ersten Weltkrieges nach Siegen der deutschen Truppen Jubelfeiern abgehalten. Und auch zur NS-Zeit hat dieser Platz wohl für Aufmärsche und Propaganda-Aktionen herhalten müssen.
In den 1950er Jahren bot der Marktplatz mit den schön gewachsenen Linden noch einen prächtigen Anblick. Das änderte sich in den folgenden Jahrzehnten. Seit der Anlage des Marktplatzes waren fast alle Linden, die den Platz einst umrahmten, der Säge zum Opfer gefallen. Nur eine Reihe blieb stehen, als um den Platz herum Bürgersteige angelegt, der Sandplatz gepflastert und als Parkplatz ausgewiesen wurde. Nach weiteren Umbaumaßnahmen und neu gepflanzten Bäumen erhielt der Marktplatz 2006 fast sein früheres Aussehen zurück und nach wie vor werden hier Märkte abgehalten. Wie seit über 150 Jahren der Wochenmarkt an jedem Freitagvormittag und der traditionelle Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende.

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