Station 1.4:
Der Burger Spargel

Bild1 4 Spargel

Aus der DLZ vom 18. August 1990: Neues Wahrzeichen im Luftkurort Burg: Funkübertragung in luftiger Höhe ‚Spitze liegt 108 Meter über „NN“ 

Burg (co). Eines ist zumindest sicher – der zukünftige Antennenträger der geplanten Funkübertragungsstelle (Mühlenberg) wird das Ortsbild des Luftkurortes prägen. Auf der 46 Meter über Normalnull liegenden Erhebung am Klevhang soll ein rund 44 Meter hoher Betonturm mit einem 18 Metern hohem zusätzlichen Aufsatzmast entstehen.
Für das von der Deutschen Bundespost geplante Objekt wurde inzwischen ein Raumordnungsverfahren durch den Minister für Natur, Umwelt und Landesentwicklung des Landes eröffnet. Aus diesem Grunde informierte unsere Zeitung sich bei der Gemeinde Burg über den derzeitigen Planungsstand.
Danach wird der Betonturm zwei Antennenplattformen in den Höhenbereichen 30 Meter und 44 Meter über Grund erhalten. Der Betonschaft soll am Mastfuß einen Durchmesser von etwa drei Metern haben, während der Durchmesser des Aufsatzmastes nur noch 60 Zentimeter betragen wird.
Bestückt werden soll der Antennenträger mit maximal vier Parabolantennen (Durchmesser zwei Meter) sowie 15 Rundfunkantennen im Höhenbereich von 
24 bis 29 und 34 bis 42 Meter. Zudem sollen am Aufsatzmast die Antennen für das Mobilfunknetz D1 befestigt werden.
Damit ist der Luftkurort als Standort für eine Feststation des neuen digitalen Mobilfunknetzes vorgesehen. Diese benötigt zusätzlich zu den Sende- und Empfangsantennen für die Versorgung der mobilen Teilnehmer ihres Bereiches noch Richtfunkverbindungen zum Fernmeldeturm in Itzehoe.
Darüber hinaus sollen eine Rundfunkempfangsstelle sowie Satellitenkommunikationseinrichtungen für das im Aufbau befindliche Kabelfernsehnetz aufgebaut werden. Das bedeutet eine Erweiterung des Programmangebotes der über Satelliten verbreiteten Fernseh- und Hörfunkprogramme, ebenso die Verbesserung der Empfangsqualität.
Mit dem Bau des Antennenträgers wird es zudem möglich sein, bei Bedarf direkte Richtfunkverbindungen zu den übergeordneten Vermittlungsstellen in Itzehoe und Heide zu realisieren. Ebenso wird durch Richtfunk die Gefahr von Totalausfällen, der das bestehende Kabelnetz durch Straßenbau, Blitzschlag oder beispielsweise durch Korrosion ausgesetzt ist, nahezu ausgeschlossen.
Weiterhin bietet der Richtfunk den Vorteil erhöhter Flexibilität. Ohne größere Zeitverluste kann einem steigenden Bedarf an Kommunikationseinrichtungen sowie den in der Zukunft denkbaren Diensten Rechnung getragen werden.
Wie von der Oberpostdirektion zu erfahren war, eignet sich das Burger Grundstück auf dem Mühlenberg ganz besonders für ein derartiges Vorhaben, und zwar wegen seiner Topografie (Höhe über NN: rund 45 Meter). Das sei wichtig für das Mobilfunknetz D1, da die dafür erforderlichen Antennen zur Erreichung eines großen Versorgungsbereiches möglichst hoch über NN angebracht werden müssen, hieß es.
Seitens der Gemeinde Burg wird die Erstellung der festen Funkübertragungsstelle ausdrücklich befürwortet. Wie zu erfahren war, existiert bereits ein Beschluss der Gemeindevertretung aus dem Vorjahr, wonach einstimmig grünes Licht gegeben wurde. Für das dazugehörige Betriebsgelände wurde allerdings zur Bedingung gemacht, dass es sich in das Landschaftsbild einfügen muss.

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